Den Aufschwung nutzen
Sicherlich, es gibt Gründe, den wirtschaftlichen Optimismus zu
dämpfen. Da sind Währungsrisiken, US-Konjunktur, Staatsschulden und
Soziallast. Da sind Lohndumping, die schwelende Finanzkrise,
demografische Entwicklung und mehr. Dies alles ändert aber nichts
daran, dass Deutschland vor einem sensationellen Aufschwung nicht nur
steht, sondern ihn bereits erlebt. Wir sind mittendrin. Da darf man
sich auch einmal freuen.
Es ist egal, dass ein Teil des Trends daran liegt, dass frühere
Verluste aufgeholt werden. Denn selbst im langfristigen Vergleich
sind die Daten solide. Und den genannten Risiken steht Positives
gegenüber: Die USA etwa verlieren für Deutschland an Bedeutung.
Kriselt es dort, gleichen andere Erdteile es inzwischen aus. Wichtig
ist jetzt, den Aufschwung zu nutzen. Für den Staat heißt das,
Ausgaben zu senken. Auch müssen Themen wie Umwelt und Frieden wieder
Bedeutung gewinnen – im Zuge der Krise waren sie ein Stück weit von
der Agenda gerutscht.
Für Unternehmen heißt es, das neue Gefühl von Binnen-Impulsen zu
genießen. Und zu wissen, dass sie selbst in der Verantwortung stehen,
diese zu pflegen – etwa durch höhere Löhne. Zugleich ist jetzt die
Zeit, auf Innovationen und Investitionen zu setzen, um das Wachstum
zu festigen. Für die Bürger heißt es, Gelegenheiten auf dem
Arbeitsmarkt zu nutzen und eine eventuelle Lethargie abzulegen: So
gut wie jetzt war die Chance auf Ein-, Um- und Aufstieg lange nicht.
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