Neue OZ: Kommentar zu Michelle Obama

Glanz und Glamour im Weißen Haus

Natürlich hat auch die Gattin des US-Präsidenten ein Recht auf
privaten Urlaub. Doch privat bedeutet eben nicht, dass sie allein
reisen kann und darf. Ein riesiger Tross an Sicherheitsleuten,
Sekretären und Betreuern ist immer dabei, wenn die Obamas das Weiße
Haus verlassen. Ein Höchstmaß an Sicherheit muss gerade auch dann
gelten, wenn die First Lady und ihre Tochter zur Erholung nach
Spanien reisen. Schließlich stellen sie auf so einem Trip abseits der
großen Politik ein ideales Ziel für Terroristen dar.

Klar ist deswegen auch, dass die obersten Repräsentanten der USA
nicht in einem zweitklassigen Hotel absteigen. Sondern in einem
Umfeld mit der notwenigen Sicherheitsinfrastruktur. Das hat seinen
Preis. Statt Michelle Obama die Verschwendungssucht einer Marie
Antoinette vorzuwerfen, sollten ihre Kritiker froh sein, dass seit
der Kennedy-Ära endlich mal wieder Glanz und Glamour in Washington
zuhause sind.

Ob es angesichts wachsender Arbeitslosenzahlen und der noch lange
nicht verdauten Ölkrise im Golf von Mexiko klug war, diese Reise
anzutreten, steht auf einem anderen Blatt. Ein starkes Signal wäre
sicher gewesen, die Obamas hätten ihren Sommerurlaub an einem der
bedrohten Strände in Florida oder Louisiana verbracht. So aber kratzt
auch diese Spanien-Reise, für die der Steuerzahler aufkommt, an der
Popularität des Präsidenten.

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