Neue OZ: Kommentar zu Microsoft

Blühende Digital-Monokultur

Gute Geschäfte, ein zufriedener Konzernchef und die neue Version
des Betriebssystems im Zeitplan. Hat Microsoft alles richtig gemacht?
Scheint so, ist aber nicht so. Nüchtern betrachtet, ist das Geschäft
sogar ziemlich schlecht gelaufen.

Das eigentliche Ziel des Konzerns – weg von der Betriebssystem-
und Office-Monokultur – hat Microsoft deutlich verfehlt. Wieder
einmal. So deutlich, dass man sich trotz Marktführerschaft in diesem
langjährigen Kerngeschäft langsam Sorgen machen darf.

Windows 7 verkauft sich gut? Kein Wunder, Firmenkunden konnten ja
nicht ewig beim in die Jahre gekommenen Vorgänger XP bleiben. Aber:
Wer jetzt umstellt, lässt vielleicht im Herbst Windows 8 aus. Office
verkauft sich prima? Ein schwacher Trost.

Dass es anders geht, hat der ewige Konkurrent Apple vorgemacht:
Dessen Angebot ist inzwischen weit gespreizt. Microsoft dagegen
konnte sich weder im Hardware-Bereich noch mit der Suchmaschine Bing
auf der Sonnenseite zeigen. Dort aalen sich andere.

Wenig beruhigend sind auch die Namen einiger wichtiger
Microsoft-Partner: Yahoo und Nokia sind nicht gerade die Gewinner
ihrer Branchen. Das Trio versprüht den Charme einer Not- und
Leidensgemeinschaft. Steht damit das Ende von Microsoft kurz bevor?
Sicher nicht. Auch andere Dinosaurier haben die Erde Jahrmillionen
beherrscht. Ausgestorben sind sie am Ende trotzdem.

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