Mutig, aber gefährlich
Mit Windows 8 beweist Microsoft Mut und Innovationsfähigkeit. Zwei
Eigenschaften, die der amerikanische Konzern in vergangen Versionen
seines Betriebssystems hat vermissen lassen.
Hier zeigt sich, dass die Marktdominanz durch Windows nicht nur
ein Segen, sondern auch eine Innovationsbremse war. Denn nur mit
einer Politik der kleinen Schritte konnte Microsoft verhindern, die
Kunden mit zu gravierenden Änderungen zu verprellen und
funktionierende Arbeitsabläufe zu stören.
Diese Vorgehensweise führte jedoch dazu, dass Microsoft bei der
Verschiebung des Marktes – weg von herkömmlichen Computern, hin zu
Tablet-PCs sowie Smartphones – bislang überhaupt keine Rolle spielt.
Diese Entwicklung erkannte vor allem Apple früh. Microsoft hat sie
verschlafen. Um noch Anschluss zu finden, sind die nun vorgenommenen
großen Neuerungen bei Optik und Bedienung notwendig und richtig.
Allerdings riskiert Microsoft mit diesem Aufholmanöver vor allem
bei den wichtigen Firmenkunden viel. Schließlich liegt der Fokus dort
allein auf Produktivität, nicht auf schick animierten und modernen
Oberflächen. Die Neuerungen erfordern verhältnismäßig viel
Umgewöhnung. Das könnte, egal ob bei gewerblicher oder privater
Nutzung, schnell für Frust sorgen.
Aber das Risiko musste Microsoft eingehen. Denn auch für einen
Marktführer gilt: Stillstand ist Rückschritt.
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