Neue OZ: Kommentar zu Milchbauern

Es fehlt an Einheit

Wie viel Behütung durch Marktregulierung muss sein, wie viel darf
sein? Diese Frage steht im Zentrum der aktuellen Auseinandersetzung
der Rindviehhalter mit der Politik. Während die Europäische Union im
Zuge der anstehenden Agrarreform die Branche lieber ein weiteres
Stück weit von ihrem Schoß schieben würde, will sich so mancher Bauer
hier am liebsten festklammern. Er sieht sich geknebelt von steigenden
Produktionskosten und stetig hohem Preisdruck von der Abnehmerseite –
den Molkereien und dem Einzelhandel. Dabei sind es gerade die
Milchbauern, die selbst wesentlichen Einfluss auf die Preisfindung
nehmen können, denn die meisten Molkereien sind genossenschaftliche
Zusammenschlüsse von Landwirten, in deren Führungsgremien sie selbst
ebenfalls sitzen.

Es fehlt aber auch unter den Milcherzeugern selbst an Einheit. In
Deutschland hat der Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) zur Demo
aufgerufen. Dieser war durch den aufsehenerregenden Milchstreik im
Jahr 2008 bekannt geworden. Der politisch viel einflussreichere
Deutsche Bauernverband (DBV) hingegen hält die Füße still und
unterstützt sogar vom Grundsatz her den politisch eingeschlagenen Weg
der Marktorientierung.

Letztlich wird es darauf hinauslaufen, dass sich die Bauern dem
Markt verstärkt stellen müssen. Und dazu sind zumindest in unserer
Region die allermeisten auch in der Lage.

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Weitere Informationen unter:
http://