Außergewöhnlich populär
David McAllister war happy – und das zu Recht: Eine Zustimmung von
97 Prozent bei der Wiederwahl zum CDU-Landeschef ist phänomenal und
ein überzeugender Vertrauensbeweis. Einmal mehr wurde erkennbar, über
welch außergewöhnliche Popularität der 39-Jährige in seiner Partei
verfügt. Vorgänger Christian Wulff, der die Niedersachsen-CDU zurück
an die Macht geführt hatte, genoss beim eigenen Anhang hohes Ansehen
und Respekt; McAllister aber wird geliebt.
Grundsätzlich führt der neue Regierungschef zwar den Kurs seines
Vorgängers fort, aber zunehmend wird deutlich, dass McAllister eigene
Akzente setzt. Das gilt in erster Linie für die Energie- und
Schulpolitik. Anders als Wulff geht der Nachfolger auf Distanz zur
Kernkraft – zugunsten der gerade in Niedersachsen boomenden
erneuerbaren Energien. Und im Schulbereich bemüht sich der
Jung-Regierungschef um eine pragmatische Anpassung von Strukturen –
mit dem Ziel eines breiten gesellschaftlichen Konsenses. Strategisch
interessante Ansätze, die aber auch im eigenen Lager erst einmal
Akzeptanz finden müssen.
Mit Blick auf die Vertretung niedersächsischer Interessen auf
Bundesebene hätte es sicherlich nicht geschadet, wenn McAllister für
den Posten des stellvertretenden CDU-Bundeschefs angetreten wäre. Bei
allem Respekt für die Ausrichtung auf Teamarbeit: Als Vize von Merkel
wären Ansehen und Einfluss noch spürbar gewachsen.
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