Neue OZ: Kommentar zu Schulen / Struktur / Althusmann

Pragmatischer Ansatz

Das Schulkonzept von Kultusminister Althusmann ist ein
pragmatischer Ansatz, um die Probleme aus dem dramatischen Rückgang
der Schülerzahlen wirksam zu mildern. Es kommt vor allem den Kommunen
entgegen, die sich vielerorts kaum noch in der Lage sehen, die
Pflicht zum Anbieten aller Schulformen zu erfüllen.

CDU und FDP haben für dieses Modell über ihren Schatten springen
müssen. Lange haben sie die Fahne des gegliederten Systems mit
Hauptschule, Realschule und Gymnasium hochgehalten und integrative
Projekte gebremst. Nun müssen sie das Schulwesen mittelfristig auf
ein Zwei-Säulen-Modell reduzieren, wobei die neue Oberschule mit
weitgehend gemeinsamem Unterricht in den ersten Jahrgängen auch noch
stark integrative Züge trägt.

Manchen – vor allem in der FDP – fällt das offenbar schwer. Dies
gilt umso mehr, als der erhoffte Lohn – Herstellung eines Konsenses
in der schier endlosen Strukturdebatte – nicht unbedingt
gewährleistet scheint. In der Opposition, aber auch in diversen
Verbänden wird weiter auf eine möglichst weite Verbreitung der IGS
gepocht – und das beißt sich mit dem Vorrang für Gymnasien und
Oberschulen. Eine Verständigung zumindest mit den Kommunalverbänden
wäre da für die Koalition schon ein Erfolg.

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