Nicht nur Kinderkram
Die Spielebranche stellt mit ihren zuletzt rund 400 Millionen Euro
Umsatz im Jahr keinen bedeutenden Faktor in der deutschen Wirtschaft
dar. Und doch sind die Verlage ein wichtiger Anker in der
Gesellschaft. Denn mit ihren Produkten, den Spielen für Groß und
Klein, fördern sie ein friedliches und familiäres Miteinander.
Das ist insbesondere für die Persönlichkeitsentwicklung bei
Kindern und Jugendlichen wichtig, die im Umgang mit Würfel, Pöppel
und Karten lernen können, sich an Regeln zu halten.
Doch das Spiel ist deshalb noch lange nicht nur Kinderkram.
Erwachsenen bietet es die Chance, dem Alltag zu entfliehen und für
ein, zwei Stunden Vergangenheit und Zukunft auszublenden. In
Kalifornien gibt es sogar Unternehmen, die Bewerber eine Partie des
Bestsellers „Die Siedler von Catan“ spielen lassen, um deren soziale
Eigenschaften auszuloten. Ein Beispiel, das auch für die in den
vergangenen Jahren erreichte hohe Qualitätssteigerung von Spielen und
deren Regeln steht.
Sind damit alle auf der Siegerstraße? Nein, denn die Branche
leidet auch unter ihrem eigenen Erfolg. Wegen der Flut von Neuheiten
ist der normale Konsument dringend auf gute Beratung im Fachhandel
angewiesen, doch dieser schrumpft, weil er gegen die Discountpreise
großer Ketten machtlos ist. Kein schönes Spiel.
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