Strategen gefragt
Sündhaft teuer oder extrem billig: Die Randsegmente im
Einzelhandel verspüren in Krisenzeiten eine besonders starke
Nachfrage. Deshalb lässt der Erfolg der Textilhandelskette C&A in
Europa im Jahr der Euro-Krise aufhorchen. Denn der Branchenriese mit
Wurzeln im Umland von Osnabrück hat zwar günstige Preise, ist aber
kein Billigheimer wie zum Beispiel die Discounter KiK und Takko.
In Deutschland ist der C&A-Erfolg allerdings so überraschend
nicht: Auf dem wichtigsten Markt in Europa ist die Krise bei den
Einzelhandelskunden noch nicht im Portemonnaie angekommen. Das
sichert das gute C&A-Geschäft bisher größtenteils ab, zumal der
Hauptkonkurrent H&M 2011 in Deutschland überraschend schwächelte.
Vielleicht ein Indiz dafür, dass C&A wieder populärer wird.
Hierzulande gibt es auf dem Markt für Bekleidung nach wie vor
starken Strukturwandel. Warenhäuser sind an den Rand gedrängt,
inhabergeführte Geschäfte haben es zunehmend schwer. Die Umsätze
konzentrieren sich immer mehr auf Metropolen und innerstädtische
Einkaufszentren. Oder eben auf Discounter, zu denen bei Textilien
auch Aldi und Tchibo gehören.
C&A muss vor diesem Hintergrund seine Strategie stetig anpassen.
Moderne Filialen, trendige Kollektionen und Imagekampagnen mit
Topmodels gehören wohl dazu. Gewiss aber die Wahl guter Standorte:
Hier spricht der Trend klar für Großstadt-Glitzer. Graues Mittelmaß
und Cindy Crawford – das passt nicht.
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