Neue OZ: Kommentar zu ThyssenKrupp

Beginn eines schwierigen Weges

Nach dem Verlust von 1,8 Milliarden Euro im vorigen Geschäftsjahr
und dem entsprechenden Schock für seine Aktionäre braucht
Deutschlands größter Stahlhersteller ThyssenKrupp dringend gute
Nachrichten. Daher musste er seine Bemühungen um einen Ausstieg aus
dem Zivilschiffbau endlich abschließen. Denn auch dieser Bereich
belastete den Ruhr-Konzern seit Jahren, und die Perspektiven der
Sparte sind wegen der immer dünner werdenden Auftragsdecke für
deutsche Werften nicht eben rosig.

Den 1500 vom Teilverkauf der Werft Blohm + Voss betroffenen
Mitarbeitern hat ThyssenKrupp zum Abschied wohl zu viel versprochen.
Denn die Käufer wollen von einer Jobgarantie nichts wissen. Und
bisher glänzt der britische Investor Star Capital Partners auch nicht
durch Schiffbau-Expertise.

Dass beim Verkauf von wichtigen Teilen der Werft Blohm + Voss für
ThyssenKrupp ein lukrativer Preis herausgesprungen ist, muss
bezweifelt werden. Auch die Tatsache, dass seit Monaten nur noch mit
einem Interessenten verhandelt wurde, spricht eher für einen mäßigen
Geldfluss in die Essener Konzernkasse. Aber wichtiger ist das Signal,
dass ThyssenKrupp mit seinen Plänen für einen umfassenden Umbau nun
tatsächlich ernst macht.

Der Teilverkauf von Blohm + Voss kann dabei nur der Beginn sein.
Viel schwieriger dürfte bei nachlassender Konjunktur die geplante
Trennung von der Edelstahlsparte werden.

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