Verantwortung wächst mit dem Risiko
Als diesjähriges ITB-Partnerland müsste Ägypten eigentlich in
Feiertagsstimmung sein. Doch nach dem Arabischen Frühling im
vergangenen Jahr droht in dem Land am Nil touristisch der Winter
auszubrechen. Allein aus Deutschland kam seitdem ein Drittel weniger
Besucher ins Land der Pyramiden. Dabei ist der Tourismus für das Land
eine wichtige Einnahmequelle und damit ein stabilisierender Faktor.
Bei sinkenden Einnahmen könnte das zu noch größerer Unzufriedenheit
und Radikalisierung der Bevölkerung führen. Aber auch die deutschen
Reiseveranstalter möchten auf Einnahmen aus Krisenländern selbst
unter erschwerten Bedingungen nicht grundsätzlich verzichten. Das ist
ökonomisch nachvollziehbar.
Den Veranstaltern muss aber klar sein, dass mit dem Risiko auch
ihre Verantwortung wächst. Es ist ihre Pflicht, die Gefahren für den
Reisenden auf ein Minimum zu begrenzen. Bisher haben sich die
Unternehmen bei der Vorhersage und Einschätzung von Krisen in
Urlaubsgebieten vor allem auf Informationen des Auswärtigen Amtes
(AA) gestützt. Dabei sind sie doch durch ihre Mitarbeiter und
Kontaktpersonen in vielen Regionen der Welt zahlreicher vertreten als
das AA. Wenn es den Veranstaltern im Rahmen des neuen, gemeinsamen
Krisenwarnsystems gelänge, dieses eigene Informationspotenzial besser
zu nutzen, würde das Reisen sicher sicherer werden.
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