Ein starker Jahrgang
Es ist ein starker Jahrgang, der da – vermehrt um die ersten
jungen Leute mit Turbo-Abitur – an die Hochschulen und in die
Betriebe strömt. Etwa 100 000 Schüler, rund ein Fünftel mehr als in
den Jahren zuvor, werden im Jahr 2011 die allgemeinbildenden Schulen
Niedersachsens verlassen. Das ist fürwahr eine Herausforderung – aber
nicht nur für Unis, Unternehmen und Politiker, sondern vor allem für
die Betroffenen selbst.
Denn es bleibt abzuwarten, ob der Hochschulpakt, mit dem
bundesweit in den nächsten Jahren Zehntausende zusätzliche
Studienplätze geschaffen werden sollen, ausreicht. Der Pakt geht
davon aus, dass 75 Prozent der Abiturienten eines Jahres ein Studium
aufnehmen. Doch genauso können es auch 85 Prozent sein, wie Experten
warnen. Die Folgen wären fatal: Trotz erhöhter Investitionen würde
sich das Gedränge in Hörsälen und Seminaren verstärken.
Zusätzliche Probleme drohen auch auf dem Lehrstellenmarkt. Denn
natürlich wächst der Konkurrenzkampf, wenn die Zahl der Abiturienten
über Jahre hinweg stark wächst. Schließlich folgen noch mehrere
bevölkerungsreiche Länder dem Beispiel Niedersachsens, darunter NRW,
Hessen und Berlin. Schulabgängern wird deshalb in nächster Zeit
womöglich hohe Flexibilität abverlangt werden. In jedem Fall
erscheint es sinnvoll, sich nicht auf einzelne Ziele zu versteifen,
sondern stets einen Plan B in der Tasche zu haben.
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