Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / Adidas

Fair bleiben

Ist es Zufall, dass die Fußballer von Bayern München gerade in
einer Zeit groß aufspielen, in der ihr Partner Adidas eine
Top-Rendite vermeldet? Vielleicht. Ganz sicher aber tun die Erfolge
des Rekordmeisters dem führenden deutschen Sportartikelhersteller
gut. Die Marke mit den drei Streifen hat weltweit einen glänzenden
Ruf. Wer sich etwa in Metropolen Osteuropas oder Asiens umsieht,
entdeckt viele luxuriöse „Flagship-Stores“ von Adidas, in denen die
Preise westeuropäisches Niveau erreichen.

Ein Image, das so etwas rechtfertigt, ist aber nicht
selbstverständlich. Der Fall Hoeneß beschäftigt den Adidas-Chef,
obwohl er doch viel lieber nur über die guten Zahlen berichten würde.
Und dann gibt es da noch die Schreckensberichte vom Umgang mit
Textilarbeitern in Fernost. Auch Adidas lässt bekanntlich in
asiatischen Niedriglohnländern produzieren.

Optimale Strukturen können Firmen helfen, nach Recht und Gesetz zu
handeln und zugleich im Konkurrenzkampf zu bestehen. Mit einem neuen
Logistikzentrum im westlichen Niedersachsen scheint Adidas diese
Herausforderung annehmen zu wollen. Das Geschäft mit Bekleidung ist
schnelllebig. Grundlage dafür ist eine gute Logistik. Wenn darin eine
Stärke hiesiger Beschäftigter liegt und es insgesamt fair zugeht, ist
globale Arbeitsteilung wie bei Adidas zu begrüßen.

Norbert Meyer

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