Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / Airbus

Eine Aufgabe für die Regierung

Schön wär–s, der aktuelle Höhenflug von Airbus lenkte den Blick
der Bundesregierung auf dieses Unternehmen und seinen Mutterkonzern
EADS. Zum einen, weil es gilt, den deutschen Anteil zu wahren am
beeindruckenden Verkaufserfolg ziviler Airbus-Flugzeuge. Zum andern,
um mitzureden, wenn es darum geht, die Schwierigkeiten des Konzerns
dauerhaft zu überwinden. Dessen Schwerfälligkeit, neue Produkte zur
Serienreife zu bringen, ist hier an erster Stelle zu nennen. All die
Rückschläge bei der Entwicklung der Großraumflugzeuge Airbus A380 und
A350 stehen für dieses Manko. Erst recht die riesigen Verzögerungen
in Rüstungsprojekten wie dem Hubschrauber NH90 oder dem
Transportflugzeug A400M. Sie beeinträchtigen seit Jahren die
Bundeswehr unmittelbar.

Solche Beispiele belegen, wie sehr es darauf ankommt, dass die
Bundesregierung genauer denn je hinsieht, wenn es um Deutschlands
strategische Beteiligung am Schlüsselunternehmen EADS geht. Wie sie
das macht, wird sich im kommenden Jahr zeigen. Dann sind die Spitzen
der im Kern deutsch-französischen Unternehmen EADS und Airbus neu zu
besetzen. Vor allem aber muss die derzeit bei Daimler geparkte
deutsche Beteiligung dauerhaft gesichert werden. Was nach dieser
Übergangslösung kommen soll, zeichnet sich aber nirgendwo ab. Dass
der französische Staat bei EADS und Airbus dominieren will, dafür
umso klarer.

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