Verapplet worden?
iPhones und iPads wissen, wo wir gerade sind, aber vor allem auch
– wo wir waren. Einige Apple-Nutzer dürfte diese Nachricht in dieser
Woche beunruhigt haben – zumindest diejenigen, die es nicht wussten.
Denn neu ist diese Erkenntnis nicht, sie blieb bislang nur der
breiten Öffentlichkeit verborgen.
Aber wie schlimm ist das eigentlich? Millionen Menschen posten auf
Facebook Fotos aus dem Urlaub, stellen bei Xing ihre kompletten
Lebensläufe und Kontaktdaten ein oder halten die Welt über den
Kurznachrichtendienst Twitter über ihre Partyerlebnisse auf dem
Laufenden. Das alles sind eigentlich sensible Daten und
Informationen, aber sie landen dennoch online – zugänglich für einen
erlesenen Kreis von im Durchschnitt 100 Freunden oder auch mal die
ganze digitale Welt.
Macht es also noch einen Unterschied, ob Apple nun unsere
Bewegungsdaten speichert? Die Antwort ist Ja. Was bei Apple passiert,
liegt nicht in unserer Hand. Und auch wenn das Unternehmen auf die
Verwendung der Nutzerdaten hinweist, geht daraus nicht hervor, dass
die Daten über Monate oder sogar Jahre gespeichert werden – und erst
recht nicht, dass sie bei der Synchronisation des Gerätes
unverschlüsselt auf dem Computer landen. Noch ist nicht geklärt, ob
die Nutzer wissentlich verapplet wurden oder ob es sich um eine
schlampige Programmierung handelt. Apple ist nun in der Pflicht,
seine Kunden aufzuklären – und zwar sofort.
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