Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen / Deutsche Bank

Krise als Chance

Selbstbewusst weist Deutsche-Bank-Finanzvorstand Stefan Krause das
Ansinnen der Politik zurück, ihm bei einem griechischen
Zahlungsausfall mit Staatsgeld beizustehen. Das kann er nur, weil die
Deutsche Bank einen Großteil ihrer Forderungen an das marode
Griechenland bereits abgeschrieben und sich auf kommende, strengere
Eigenkapitalregeln schon eingestellt hat.

Dies wiederum war den Deutschbankern nur möglich, weil sie zuvor
mit der Übernahme der Postbank, der Berliner Bank und von Sal.
Oppenheim das konventionelle, kleinteilige Geschäft mit Privat- und
Geschäftskunden ausgebaut hatten. Mit dieser Sparte verdienten sie
von Juli bis September fast 500 Millionen Euro, während die
Investmentbanker, die einstigen Rockstars der Branche, nur 70
Millionen Euro ablieferten.

Es heißt, in jeder Krise liege eine Chance. Wenn sich die
Entzauberung des Investmentbankings durch die Finanzkrise von 2008
und durch die Staatsschuldenkrise als dauerhaft erweist, dann haben
die Banken diese Chance ergriffen.

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