Pionierleistung auf dem Prüfstand
Er war ein Unternehmer mit Visionen und sozialer Verantwortung:
Johannes Mönter hat aus kleinsten Anfängen heraus mit der größten
deutschen Versandapotheke eine viel beachtete, aber auch von der
Konkurrenz viel kritisierte Pionierleistung vollbracht. 800 Menschen
arbeiten für die Sanicare-Gruppe, Spitzenpolitiker wie Ulla Schmidt
oder Franz Müntefering gaben sich die Klinke in die Hand. Mönter war
beliebt und geachtet, nicht nur als Chef, auch als generöser
Unterstützer von Gesundheitsprojekten in der Region.
Auf dieses Lebenswerk fällt nun ein Schatten. In der Zeit der
Trauer um den plötzlichen Tod des Pioniers schockiert die Nachricht
über die Nachlassinsolvenz die Mitarbeiter, die Gemeinde, die Region,
eine ganze Branche. Was ist schiefgelaufen? Das können wohl nur
Fachleute beurteilen, die jetzt Mönters komplexes Firmengeflecht
durchleuchten. Im August war von einer Gewinnsteigerung um 13
Millionen Euro die Rede, jetzt plötzlich stehen Schulden in
Millionenhöhe im Raum. Und schon hagelt es harsche Kritik aus
verschiedenen Richtungen. Löst sich die bisherige Erfolgsstory in
Schall und Rauch auf?
Für eine vorschnelle Bewertung der Lebensleistung unter den neuen
Vorzeichen ist es zu früh. Das verbietet der Respekt vor dem kürzlich
verstorbenen Unternehmensgründer, aber auch vor den Mitarbeitern. In
deren Sinne bleibt zu hoffen, dass nicht das ganze
Sanicare-Firmenimperium in den Strudel der Insolvenz gerissen wird.
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