Neue OZ: Kommentar zu USA / Terror / Jahrestag

Besonnenheit geboten

Die Emotionen schlagen hoch am neunten Jahrestag der
Terroranschläge vom 11. September 2001 – viel zu hoch beim Anblick
von ein paar durchgeknallten Christen, die den Koran schänden. Diese
Wogen zu glätten war das Ansinnen von US-Präsident Barack Obama, als
er die klugen Worte seines Amtsvorgängers George W. Bush junior
bemühte: „Wir befinden uns nicht im Krieg mit dem Islam. Wir befinden
uns im Krieg gegen den Terror.“

Zur Erinnerung: Bush besuchte kurz nach den Anschlägen eine der
bedeutendsten Moscheen in den USA, um ein deutliches Signal zu setzen
– gegen Hass, Misstrauen und Intoleranz. Denn es wäre falsch und
absurd, Terrorgruppen wie El Kaida mit dem Islam gleichsetzen zu
wollen. Die Fanatiker pervertieren und missbrauchen vielmehr eine
Weltreligion. Osama bin Laden und andere Fundamentalisten möchten die
Welt zwar in einen Krieg zwischen Christentum und Islam hineinziehen,
indem sie gegen den Westen hetzen. Diese Saat darf jedoch nicht
aufgehen. El Kaida hätte ein großes Ziel erreicht, wenn die USA und
Europa aus irrationalen Ängsten heraus ein Stück ihrer Freiheit und
Friedenskultur aufgäben.

Besonnenheit ist daher geboten – und Durchsetzungsstärke. Denn die
Gefahr des islamistischen Terrorismus ist keineswegs gebannt. Dass
bin Laden noch immer ein freier Mann ist, stimmt besonders bitter.

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