Werbeverbot, ja bitte
Deutsche Eltern sind mit ihrem Nachwuchs so großzügig wie nie –
zumindest in Sachen Taschengeld. Das freut nicht nur die Kinder,
sondern auch die Süßwarenindustrie. Schließlich landet ein großer
Teil des Taschengeldes bei ihr. Die Politik muss die Kleinen endlich
vor Verführungen durch Werbung schützen.
Das Kalkül der Hersteller ist simpel: Mit auf Kinder
zugeschnittener Werbung versuchen sie, ihre Kunden schon früh an sich
zu binden. Die Verantwortung den Eltern zuzuschieben greift zu kurz.
Jeder aufmerksame Supermarktbesucher weiß, wie dickköpfig kleine
Kinder sein können. Der Nachwuchs quengelt so lange, bis der
Schokoriegel im Einkaufswagen landet.
Hinzu kommt: Eltern wollen und können ihre Kleinen nicht rund um
die Uhr überwachen. Auf dem Schulweg findet sich immer eine
Gelegenheit für einen Snack. Die meisten Jungen und Mädchen dürfen
ihr Geld ohnehin eigenverantwortlich ausgeben. Die Folgen von
übermäßiger Nascherei sind sattsam bekannt: Fettleibigkeit, Karies
oder Diabetes.
Niemand will Kindern Süßigkeiten verbieten. Aber die Politik
sollte Eltern im Kampf gegen die Verführungskünste der Industrie
Schützenhilfe leisten. An Kinder gerichtete Werbung für Süßes und
Fettiges gehört verboten. Für Zigaretten darf seit Langem nicht mehr
im Fernsehen geworben werden – warum noch für Kinder-Riegel & Co.?
Manuel Glasfort
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