Neue OZ: Kommentar zu VW/Golf 7

Überraschungen unerwünscht

Rund 26 Millionen Modelle mit dem Golf-Schriftzug hat VW in knapp
40 Jahren verkauft. Auch Generation sieben wird ein Millionenerfolg
werden – alles andere ist nahezu undenkbar.

Um das zu erreichen, ist sich VW treu geblieben. Überraschungen
sind unerwünscht, zumindest beim Golf-Design. Und auch die Technik
unter der Haube bietet nur wenig, was andere Hersteller nicht auch
haben. Verlässlichkeit ist gefragt, keine Experimente.

VW braucht den Erfolg des Golfs als Basis für die ambitionierten
Ziele. Bis 2018 will Firmenpatriarch Ferdinand Piëch sein Unternehmen
zum größten Autobauer der Welt angetrieben haben, vorbei an Toyota
und General Motors. Ein Unterfangen, das gelingen kann – die
Modellstrategie passt, die Auftragsbücher sind voll, die Expansion
läuft auf Hochtouren.

Allerdings ist das Ziel, die Nummer eins zu werden, kein
Selbstläufer. Autohersteller hängen am Tropf der Konjunktur, und nur
wenn die derzeit brummenden Märkte in China oder Russland weiterhin
expandieren, bleibt auch VW auf der Überholspur.

Neben steigenden Verkaufszahlen wird der wirtschaftliche Erfolg
durch sinkende Kosten untermauert. Der neue modulare Querbaukasten
für viele Konzernmarken wird in der Fertigung enorme Summen
einsparen. Dass darunter die Individualität der einzelnen Marken wie
Seat, Skoda oder Audi leidet, nimmt man in Kauf. Der Erfolg gibt VW
letztlich recht.

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Weitere Informationen unter:
http://