Eine Immobilie schützt nicht immer
Die Verbraucher haben ganz offensichtlich wenig Vertrauen in die
Krisenpolitik von EU und Bundesregierung. Das Herumdoktern der
vergangenen Monate hat jedenfalls nicht zur Beruhigung beigetragen.
Das macht ein Blick auf den Immobilienmarkt besonders deutlich. Die
Preise von Häusern und Wohnungen sind auf ein Rekordniveau
geklettert.
Viele haben Angst um ihr Erspartes und suchen Sicherheit im
vermeintlich krisenresistenten Eigenheim. Aber gerade auf dem
niedersächsischen Immobilienmarkt ist Vorsicht geboten.
Wer davon träumt, dass man zwischen Harz, Nordsee und der Grenze
zu den Niederlanden sein Erspartes in jedem Fall mit der Flucht in
die eigenen vier Wände retten kann, könnte bald enttäuscht aufwachen.
In kaum einem anderen Bundesland ist der Markt so unterschiedlich wie
im Nordwesten.
Während in Regionen wie dem Emsland die Bevölkerungszahlen
steigen, verlassen überdurchschnittlich viele Menschen den Harz,
Braunschweig und selbst den Großraum Hannover. Das wird künftig
erhebliche Auswirkungen auf den Wert von Häusern und Wohnungen haben.
Wo die Einwohnerzahl wächst, werden die Preise steigen. Dort, wo
die Menschen wegziehen, ist Wohnraum dagegen bald billiger als heute.
Ein eigenes Häuschen ist also weniger ein Schutz vor den Folgen der
Finanzkrise als Zeichen für einen unsicheren Kapitalmarkt.
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