Überfällige Erhöhung
Wer soll das bezahlen? Die Kaltmieten für die klassischen
Drei-Zimmer-Wohnungen in Neubauten sind in vielen Städten binnen
Jahresfrist deutlich gestiegen. Und das, obwohl der kräftige
Aufschwung noch längst nicht in den Portemonnaies der Arbeitnehmer
angekommen ist. Werden die Mieter abkassiert?
Nein, im Gegenteil. Erhöhungen sind längst überfällig. Schließlich
mussten Vermieter zuletzt selbst in Jahren mit kräftig steigender
Inflation Mieteinbußen hinnehmen – vor allem wegen eines hohen
Wohnungsleerstands als Preisregulator. Insbesondere deswegen dürfte
die eine oder andere Kalkulation, mit einer Investition in
Wohnimmobilien Gewinne zu erwirtschaften, nicht aufgegangen sein.
Umso erfreulicher ist es, dass Menschen in den vergangenen Jahren
trotzdem Geld in die Hand genommen haben, um alte Wohnungen zu
modernisieren oder neue Wohnhäuser zu errichten. Dass diese
Investoren nun – zumindest in Wachstumsregionen – mit höheren Mieten
belohnt werden, ist nur gerecht. Zumal auch die Instandhaltungskosten
nicht geringer werden.
Wer als Mieter die höheren Preise nicht bezahlen will, muss eben
in seiner alten Wohnung bleiben. Oder – falls möglich – als Pendler
aufs Land ziehen. Dort sind die Mieten nicht nur geringer, sondern
sie steigen auch spürbar langsamer als in vielen Städten.
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