Neue OZ: Kommentar zu Zuwanderung / Fachkräfte

Willkommen in Deutschland

Wie die Zeiten sich ändern: Es ist noch gar nicht lange her, da
löste das Thema Einwanderung in Deutschland vor allem Abwehrreflexe
aus. Die Zuwanderer wollten nur das deutsche Sozialsystem ausnutzen.
Zudem drohe Billiglohnkonkurrenz, fürchteten die Kritiker wachsender
Freizügigkeit. Die Warnungen haben sich glücklicherweise zumeist als
übertrieben herausgestellt. Und anders als früher stehen heute
Integration und die Schaffung einer Willkommenskultur auf der
politischen Agenda.

Das ist nicht nur dem Abbau von Vorurteilen und größerer
kultureller Offenheit zu verdanken, sondern vor allem handfesten
wirtschaftlichen Gründen. Deutschland ist ein Land mit stark
schrumpfender und alternder Bevölkerung. Werden keine Gegenmaßnahmen
ergriffen, dürften schon in wenigen Jahren Millionen von Fachkräften
fehlen. Ausländische Arbeitnehmer sind deshalb höchst willkommen, die
immer größer werdenden Lücken zu schließen.

Wie erfolgreich sie dies tun, zeigt eine neue Studie, nach der
Neuzuwanderer im Durchschnitt ein höheres Bildungs- und
Qualifikationsniveau haben als die deutsche Bevölkerung, zum großen
Nutzen von Unternehmen und Sozialkassen. Damit dies so bleibt, muss
Deutschland Ausländern noch deutlich bessere Perspektiven bieten.
Denn auch andere Staaten leiden zunehmend unter Überalterung, und
buhlen zunehmend um die immer begehrteren Fachkräfte.

Uwe Westdörp

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