Ungeahnte Folgen
Die Explosion im Golf von Mexiko ist nicht nur eine Katastrophe
für die Hinterbliebenen der elf Toten, sie ist viel mehr. Sie ist ein
Zeichen für die Verwundbarkeit der Natur, wenn der Mensch
vermeintlich zuverlässige Technik eben doch nicht beherrscht. Das
Ökosystem vor und an der Küste der USA wird noch Jahrzehnte unter dem
Unglück leiden, der Untergang der Bohrinsel treibt Fischer und
Hotelbesitzer in den Ruin.
Steht dieses Schicksal auch British Petrol, dem größten
Industrieunternehmen Großbritanniens, bevor? Auszuschließen ist es
nicht, denn auf den Riesen im Ölgeschäft kommen nach Schätzungen von
Experten Kosten von fast 48 Milliarden Euro zu – wenn das Ölleck bis
August zuverlässig gestopft werden kann.
Jetzt sucht BP-Chef Tony Hayward nach Investoren, die in sein
deutlich abgewertetes Unternehmen investieren. Neben Abu Dhabi, Katar
und anderen soll auch Libyens Staatschef Gaddafi Interesse an einem
Einstieg bei BP gezeigt haben. In London sollen Premierminister
Cameron und seine Crew nachts schon Sonderschichten einlegen, um sich
auf die Rettung des angeschlagenen Konzerns vorzubereiten.
Und die BP-Konkurrenz? Sie verhält sich verdächtig ruhig. Denn
schon morgen könnte auf einer ihrer Bohrinseln, auch vor unserer
Küste in der Nordsee, das nächste Desaster ausbrechen – mit
ungeahnten Folgen.
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