Handwerk: Ausländische Facharbeiter oft nicht
gut genug
„Deutsche Standards häufig zu hoch“ – Schwannecke lobt Bedingungen
für Zuwanderer als vorbildlich
Osnabrück. Der Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) hat
die Darstellung zurückgewiesen, wonach ausländische Facharbeiter
Deutschland meiden. In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker
Zeitung“ (Dienstag ) erklärte ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke,
das Problem sei, dass die beruflichen Bildungssysteme in Staaten
außerhalb der EU oft nicht deutschen Standards entsprächen. „Es ist
nicht leicht, beruflich hoch qualifizierte Facharbeiter in
Drittstaaten zu finden“, sagte er angesichts wachsender Engpässe in
Deutschland. Die Zuwanderungsbedingungen für beruflich Qualifizierte
aus dem Ausland seien gelockert worden und „geradezu vorbildlich“. In
Asien und Afrika bemühe sich die deutsche Wirtschaft inzwischen,
duale Ausbildungsgänge nach deutschem Vorbild zu installieren. Das
Handwerk arbeite daran aktiv mit. Nach den Worten von Schwannecke ist
ein weiteres Problem , dass in den infrage kommenden Staaten
Fremdsprachen oft nur von Akademikern beherrscht würden. Zumindest
Grundkenntnisse der deutschen Sprache sollten jedoch vorhanden sein.
Das Handwerk setzt nach Angaben des Generalsekretärs vor allem auf
Zuwanderung von Fachkräften und Auszubildenden aus den EU-Staaten.
Gleichzeitig würden die vorhandenen Potenziale in Deutschland
aktiviert – beispielsweise über die Qualifizierung von Hilfskräften
oder das Angebot der Ausbildung von über 25jährigen ohne
Qualifikation, betonte Schwannecke. Nach einem Bericht der „Welt“
haben Erleichterungen für Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern seit Juli
2013 lediglich 170 beruflich qualifizierte Fachkräfte nach
Deutschland geführt. Die Zeitung beruft sich auf Zahlen der
Bundesagentur für Arbeit (BA).
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