Aktionärsschützer kritisieren „unwürdige Posse“
bei Siemens
DSW: Es ging im Führungsstreit um persönliche Interessen und
Eitelkeiten
Osnabrück.- Nach dem Führungswechsel bei Siemens hat die Deutsche
Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) ein Nachspiel auf der
nächsten Hauptversammlung angekündigt. Im Gespräch mit der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag) sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Marc
Tüngler: „Deutschlands führender Technologiekonzern hat sich vor den
Augen der Welt eine unwürdige Posse geleistet. Das war auf keinen
Fall im Sinne der Anteilseigner.“ Den Protagonisten warf Tüngler vor,
die Interessen des Konzerns aus dem Blick verloren zu haben. „Es ging
in dem Führungsstreit und auch der Art der Kommunikation vor allem um
persönliche Interessen und Eitelkeiten.“
Die nun hoffentlich einsetzende Ruhe dürfe nicht vergessen lassen,
welche Rolle der Aufsichtsrat und vor allem der Präsidialausschuss
bei dem Streit gespielt hätten. „So kann es nicht richtig sein, dass
einzelne Ratsmitglieder sich öffentlich erklären, als seien sie
unbeteiligte Dritte, die den Siemens Konzern von außen betrachten“,
sagte Tüngler. Die Hauptversammlung sei die richtige Bühne, um solche
Fragen zu diskutieren.
Insgesamt begrüßte der DSW-Hauptgeschäftsführer die Wahl Joe
Kaesers zum neuen Siemens-Chef. „Wenn das jetzt wieder Ruhe in das
Unternehmen bringt, ist das die richtige Lösung.“ Am gefährlichsten
wäre für Siemens jetzt, wenn die Diskussion um den Vorstandsvorsitz
zwar ende, das Unternehmen aber über Wochen oder sogar Monate mit
schlechten Nachrichten rund um ein Gerangel im Aufsichtsrat von sich
reden mache.
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