Neue OZ: Neue OZ – Gespräch mit Ralf Nagel, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbandes Deutscher Reeder

Reeder: Marine-Einsatz gegen Piraten am Horn von
Afrika verlängern

Verbandschef spricht sich vor Prozess gegen Seeräuber für
Mandatsverlängerung aus

Osnabrück. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) spricht sich für
eine Verlängerung des am 31. Mai 2014 auslaufenden Atalanta-Mandats
der Bundeswehr am Horn von Afrika aus. Im Gespräch mit der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ (Montag) sagte das Geschäftsführende
Präsidiumsmitglied Ralf Nagel: „Die organisierte Kriminalität auf See
bedroht schließlich auch fernab von Deutschland die Interessen der
Exportnation Deutschland. Wir hoffen deshalb auf die Unterstützung
aus Berlin.“ Wie das Blatt berichtet, beteiligt sich die Marine
derzeit mit der Fregatte „Hessen“ und 348 Soldaten an der EU-Mission
im Kampf gegen die Piraterie.

Insgesamt wertete Nagel den Kampf gegen Seeräuber in den
vergangenen Monaten als Erfolg. Die Militärmission und der Einsatz
privater bewaffneter Sicherheitsdienste auf deutschen Schiffen haben
zum deutlichen Rückgang der Piraten-Attacken geführt. Der
Verbandschef warnte allerdings davor, die Bemühungen einzustellen:
„Ohne die Maßnahmen wie etwa die Präsenz von Kriegsschiffen in der
Region würden die Piraten wieder zuschlagen.“ Solange
rechtsstaatliche Strukturen und wirtschaftliche Entwicklung im
Landesinnern fehlten, sei das Problem nicht gelöst, sagte Nagel.

Im Namen seines Verbandes begrüßte er den am Dienstag in Osnabrück
beginnenden Prozess gegen einen mutmaßlichen Spitzenpiraten, der 2010
die Entführung eines deutschen Schiffes mit organisiert haben soll.
Eine konsequente Strafverfolgung der Seeräuber sei wichtig. Nagel
betonte: „Piraterie ist ein Verbrechen und Verbrecher gehören vor
Gericht.“

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