Neue OZ: Neue OZ – Gespräch mit Trine Borum Bojsen, Deutschland-Chefin von Dong Energy

Offshore-Wind: Industrie kann von Nachbarländern
lernen

Dänischer Energiekonzern Dong verweist auf Erfahrungsschatz – Lob
für EEG-Reform

Osnabrück.- Beim Bau von Offshore-Windparks kann die deutsche
Industrie laut dem dänischen Energiekonzern Dong Energy von
Kenntnissen der Nachbarländer profitieren. In einem Gespräch mit der
„Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag) verwies Deutschland-Chefin
Trine Borum Bojsen auf Dänemark und Großbritannien: „Die Industrie
hat dort mehr Erfahrung, weil sie früher gestartet ist. Da kann
Deutschland einiges lernen.“ Wichtig sei die Standardisierung von
Bauteilen und Prozessen. „Wenn wir nicht spezielle Teile extra für
Dänemark, Großbritannien oder Deutschland kaufen müssten, sondern
einheitlich, könnte das die Kosten stark reduzieren“, sagte die
Managerin. Aktuell erhalten Windpark-Betreiber in den ersten acht
Betriebsjahren 19,4 Cent Einspeisevergütung je Kilowattstunde,
anschließend 3,9 Cent. Windradbauer wie Marktführer Siemens wollen
die Kosten bis ins Jahr 2020 nahezu halbieren. Von Verzögerungen und
technischen Pannen, die den Bau von Offshore-Windparks in der Nordsee
begleiten, sei Dong Energy nicht betroffen. Der Konzern baut vor
Borkum den Windpark Borkum Riffgrund 1. „Auch wir mussten einiges
dazulernen, etwa wegen der anderen Wetterbedingungen in der deutschen
Nordsee, aber der Aufbau läuft wie geplant“, sagte Borum Bojsen. Dong
Energy will bis zum Jahr 2020 einer der größten Offshore-Wind-Akteure
in Deutschland werden. Aktuell geplant sind sechs Projekte mit einer
Leistung von zwei Gigawatt. Ziel der Bundesregierung für 2020 ist
eine Gesamtleistung der Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee von
6,5 Gigawatt. Deutlichen Rückenwind für die Offshore-Branche habe das
im August in Kraft getretene neue Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
gegeben. „Jetzt herrscht Klarheit bis ins Jahr 2020. Für die Zeit
danach haben wir eine Idee, wie es weiter gehen wird“, sagte Borum
Bojsen. „Für uns war diese Langzeit-Perspektive wichtig.“

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