Neue OZ: Neue OZ – Nachricht zu fehlenden Lokführern bei der Deutschen Bahn

Deutscher Bahn fehlen Lokführer: Züge in
Niedersachsen und NRW fallen reihenweise aus

Gewerkschaft warnt vor Zuspitzung der Situation – 30
Regionalbahnen seit Heilig Abend gestrichen

Osnabrück. Der Deutschen Bahn fehlen Lokführer. Konsequenz: In
West-Niedersachsen und im angrenzenden Westfalen fallen seit Tagen
gleich reihenweise Regionalzüge aus. Wie die „Neue Osnabrücker
Zeitung“ (Samstag) unter Berufung auf eine DB-Sprecherin berichtet,
sind seit Heilig Abend auf der sogenannten Emslandstrecke zwischen
Nordseeküste und Münster mehr als 30 Regionalexpresse gestrichen
worden. Grund seien kurzfristige Krankmeldungen von Lokführern
gewesen. Die Angestellten hätten auf die Schnelle nicht ersetzt
werden können. „Wir sind dabei Lokführer auszubilden, um so
gegensteuern zu können“, sagte die Sprecherin dem Blatt.

Die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) warnte laut „Neuer
Osnabrücker Zeitung“ davor, dass sich die Situation in den kommenden
Monaten noch zuspitzen werde. Hartmut Petersen,
GDL-Bezirksvorsitzender für Norddeutschland, sah im Gespräch mit der
Zeitung den Hauptgrund für den Personalmangel im anstehenden
Betreiberwechsel: Ab Dezember 2015 fahren nicht mehr die Regionalzüge
der Deutschen Bahn, sondern die der Westfalenbahn zwischen
Ostfriesland und Münster. Der Konkurrent aus Bielefeld hatte sich in
einer Ausschreibung des Landes Niedersachsen für die Emslandstrecke
sowie die sogenannte Mittellandlinie über Rheine nach Hannover gegen
die DB durchgesetzt.

Betroffen davon sind laut GDL rund 500 bisheriger DB-Angestellte,
die sich nun nach neuer Beschäftigung umsehen müssten, darunter auch
die Lokführer. „Viele suchen ihr Heil in der vorzeitigen Flucht“,
sagte Petersen. Sie würden innerhalb des DB-Konzerns oder gleich zur
Konkurrenz wechseln. Zurück blieben die unbesetzten Stellen. Aufgrund
der befristeten Perspektive auf den Strecken sei es kaum möglich,
Ersatz zu finden. Die Bahnsprecherin bestätigte auf Nachfrage der
Zeitung, dass es schwer sei, neues Personal für die auslaufenden
Linien anzuwerben.

Erst vergangenes Jahr hatte die Bahn mit massiven
Personalproblemen zu kämpfen. Der Hauptbahnhof Mainz war längere Zeit
vom Fernverkehr abgeschnitten. Damals fehlten im Stellwerk des
Bahnhofs Fahrdienstleiter.

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