Klinik-Kette Paracelsus: Betriebsrat klagt gegen
Konzernstruktur
Mittwoch Verhandlung vor Landgericht – Bereits Montag weitere
Gespräche über Gehaltsverzicht
Osnabrück. Der bundesweit tätige Klinikkonzern Paracelsus steht
unter Druck: Neben Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi um einen
freiwilligen Gehaltsverzicht der rund 5000 Angestellten klagt der
Gesamtbetriebsrat vor dem Landgericht Hannover gegen die
Unternehmensstruktur. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“
(Montag). Durch eine Ausgliederung der Geschäftsführung in eine
eigene GmbH sei das Management jeglicher Kontrolle durch den
Aufsichtsrat des Gesamtkonzerns entzogen worden, kritisierte
Klageführer und Gesamtbetriebsratschef Axel Denker gegenüber dem
Blatt.
Diesen Montag gehen parallel in Berlin die Verhandlungen über
einen freiwilligen Gehaltsverzicht der Belegschafft in die zweite
Runde. Laut „Neuer Osnabrücker Zeitung“ sollen die Angestellten auf
drei bis fünf Prozent ihres Lohns und das Weihnachtsgeld verzichten.
Die Gewerkschaft Verdi signalisierte nach dem Verhandlungsauftakt
vergangene Woche Bereitschaft, forderte im Gegenzug aber unter
anderem eine Arbeitsplatz- und Standortgarantie für die 28 Kliniken
im gesamten Bundesgebiet. „Wir brauchen den befristeten Lohnverzicht
der Belegschaft, damit wir investitionsfähig sind und die
Paracelsus-Kliniken damit wieder auf eine gesunde Grundlage stellen
können“, begründete Paracelsus die geplanten Einschnitte gegenüber
der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Das Unternehmen zählt mit einem Jahresumsatz von etwa 310
Millionen Euro zu den zehn größten privaten Krankenhausbetreibern in
Deutschland.
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