Gut dreieinhalb Jahre nach dem Ende der
Machtkämpfe in der Conti-Führung erinnert bei Hannovers
Autozulieferer nichts mehr an Krawall und Krise. Die aktuellen
Wegmarken Rekordbilanz, Schuldenabbau und zügige Entwicklung von
Zukunftstechnologien sind geräuschlos installiert. Kein Kahlschlag in
der Belegschaft mehr, kein Ringen um würdige Zusammenarbeit. Der Weg
geht absehbar so weiter. Natürlich spielt Konzernchef Elmar Degenhart
dabei in die Hände, dass vor allem in Asien das Autogeschäft brummt,
die Schuldenzinsen auf ein Nichts geschmolzen sind und Großeigner
Schaeffler sich von der Idee einer gewaltsamen Fusion verabschiedet
hat. Lange hatte der Manager selbst zu diesem Thema kein eindeutiges
Dementi verlauten lassen – und sogar die angeblich Vorteile dieser
Hochzeit hervorgehoben. Heute ist das kein Thema mehr. Schaeffler
profitiert ordentlich von der Kooperation sowie dem
Millionen-Geldsegen aus der Dividenden-Zahlung – und Conti bleibt die
unabhängige Conti. Dass sie wieder erstarkt ist, Anlegern mit einem
ständig steigenden Aktienwert Freude macht und die Belegschaften ganz
unterschiedlicher Firmen zusammengeschweißt hat, ist jedoch
Degenharts Verdienst. Der Manager, der 2009 in Hannover mit viel
Misstrauen als möglicherweise bloß verlängerter Arm der
Schaeffler-Familie empfangen wurde, hat eine neue Unternehmenskultur
eingeführt: Mehr Gewinn durch ethische Grundsätze, Wertschöpfung
durch Wertschätzung. Sein junges Führungsteam setzt auf offene Türen
für alle 170.000 Mitarbeiter durch eine weltweit angeregte
Kommunikation im hauseigenen Netz. Degenharts Wende funktioniert
besser als alles zuvor. Es dürfte nicht sein letztes Rekordjahr
gewesen sein.
Pressekontakt:
Neue Presse Hannover
Dirk Racke
Telefon: 0511 / 5101-2254
racke@neuepresse.de
Weitere Informationen unter:
http://