Japan bebt, die Welt ist erschüttert. Tausende
sind wohl gestorben, wieder einmal hat ein Erdbeben den Menschen zum
Statisten degradiert. Unsere Mittel erschöpfen sich in
Fassungslosigkeit und Mitleid. Die Menschheit fiebert nach einer
Ursache der Katastrophe. Einige Kommentatoren im Internet haben das
Unglück schon kommen sehen, der Klimawandel sei Schuld. Es ist wohl
nur ein verzweifelter Versuch, das Unglück als menschengemacht und
damit vermeidbar zu erklären, so etwas würde Trost spenden. Als ob
man das nächste Mal irgendwie schlauer sein könnte. Mit dem
technischen Fortschritt hat sich die Menschheit daran gewöhnt,
Katastrophen handhabbar zu machen – Hilflosigkeit fällt schwerer, je
mehr wir unseren Planeten zu beherrschen glauben. Für Krankheiten
gibts Medizin, für Brände die Feuerwehr, sogar für Meteoriten auf
Kollisionskurs liegen Abwehrpläne in der Schublade. Für schwere
Erdbeben – zumal mit Tsunami – gibt es wenig, was nennenswerte
Opferzahlen verhindern könnte unter denen, die nicht zufällig gerade
in bebensicheren Bauwerken weilten. Die Forschung stößt an ihre
Grenzen. Es gibt kein anderes Land als Japan, das sich besser vor
Erdbeben geschützt hat. Viele Gebäude sind einsturzsicher, die
Infrastruktur von der Ampel bis zur Gasversorgung ist ans
Frühwarnsystem gekoppelt. Allein: Es bleibt beim Versuch, diesen
Planeten zu beherrschen. Alles andere bleibt auch in Zukunft eine
Illusion.
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