Mit dem Flüchtlingsstrom aus Syrien wächst die
Bereitschaft zu Gesprächen auch mit Syriens Machthaber Baschar
al-Assad, um den Bürgerkrieg zu beenden. Einen entsprechenden Vorstoß
von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wird auch unter Friedensforschern
begrüßt. „Um einen Bürgerkrieg dieses Ausmaßes zu beenden, muss man
notfalls auch mit dem Teufel reden“, sagte die Wissenschaftlerin
Margret Johannsen vom Institut für Friedensforschung und
Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg im Interview mit der
„Neuen Presse“ (Samstagsausgabe) aus Hannover. Wenn man mit den
IS-Milizen reden könnte, würde sie vorschlagen, auch mit denen zu
reden. „Aber das ist eine Organisation, die auf Diplomatie keinen
Wert legt“, fügte Johannsen dazu.
Neben den syrischen Oppositionsgruppen müssten „vor allem aber
auch die regionalen Großmächte wie Iran oder Saudi-Arabien“ mit an
den Tisch, „die die eine oder andere Konfliktpartei in Syrien
unterstützen“, sagte die Wissenschaftlerin. Johannsen betonte: „Ohne
eine Entspannung vor allem zwischen diesen beiden Staaten, die um die
Vorherrschaft in der Region konkurrieren und deren Spannung den
syrischen Bürgerkrieg anheizt, wird der Konflikt nicht beizulegen
sein.“
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Neue Presse Hannover
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