Neue Presse Hannover: Kommentar zu Seehofer von Petra Rückerl

So, so, „natürlich“ will er 2011 erneut antreten,
„totaler Quatsch“, dass er seinen Stuhl räumen würde. Schließlich
machen dem bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chef Horst
Seehofer „beide Ämter größte Freude“. Ja, aber vielleicht steht er
mit seiner Freude zur Zeit etwas einsam da. Die Sägerei an seinem
Stuhl ist deutlich hörbar – auch im Rest der Republik. Wenn Horst
Seehofer nicht selbst ein versierter Intrigant wäre, könnte er einem
fast leid tun. Eine Phalanx von Boulevardpresse, Junge Union, CSU-
und CDU-Freunden spekuliert so ungeniert über Seehofers Verzicht auf
den Parteivorsitz, dass der Mann nun tatsächlich darauf reagieren
musste. Eigentlich jagt Horst Seehofer in Bedrängnis als
Ablenkungsmanöver lieber irgendeine Sau durchs Dorf. Doch selbst
seine Sprüche über unerwünschte Zuwanderer können die Gerüchte nicht
stoppen. Der blaublütige Stimmenfänger Karl-Theodor zu Guttenberg,
von seinen Anhängern zärtlich „KT“ genannt, soll das Erbe Seehofers
antreten. Schön bebilderte Homestorys mit seiner auf RTL II
Kinderschänder jagenden Gattin Stephanie machen den Minister
massentauglich. Dagegen lässt sich aus München nur schwer anstinken.
Und Prozente bringt das schon gar nicht. Nicht unwahrscheinlich, dass
Horst auch bald „KT“ ruft. Geteilte Macht ist besser als nichts.

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