Rebecca Harms, Fraktionschefin der Grünen im
Europaparlament, befürchtet nach dem schweren Erdbeben in Japan eine
Kernschmelze in einem der Atomkraftwerke. „Es sind vier
Atomkraftwerke mit insgesamt 14 Reaktoren notabgeschaltet worden.
Bereits eine Notabschaltung ist wegen des komplizierten technischen
Systems mit einem erheblichen Risiko verbunden“, sagte Harms der
„Neuen Presse“ (Samstagsausgabe) aus Hannover. Sie fügte hinzu: „Man
muss tatsächlich Angst vor einer Kernschmelze haben. Solch einen GAU
hatten wir das letzte Mal in Tschernobyl – in Japan könnten die
Schäden noch stärker werden.“ Die Grünen-Politikerin hofft, dass die
Japaner nun ihre Atompolitik überdenken. „In einem Land, in dem jedes
Gebiet von Erdbeben gefährdet ist, ist auch eine geologische
Endlagerung von atomaren Abfall nicht denkbar.“ In dem Zusammenhang
kritisierte die Europapolitikerin den deutschen EU-Kommissar Günther
Oettinger (CDU). „Seitdem wir den Energiekommissar Günther Oettinger
haben, wird die Atomkraft europaweit wieder forciert – und das im
erbebengefährdeten Italien, Bulgarien und der Türkei.“
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