Na so was! Da haben wir uns jahrelang verwundert
die Äuglein gerieben und ungläubig Silvio Berlusconis Bella Italia
bestaunt, in dem ein Medienmogul gleichzeitig Regierungschef,
mutmaßlicher Mafiafreund und Steuerhinterzieher sein kann. Und nun
fällt eben dieser Mann über Bunga-Bunga-Partys? Das wäre zu schön, um
wahr zu sein. Hochmut kommt ja bekanntlich vor dem Fall. Nachdem sich
„Il Cavaliere“ jahrzehntelang trickreich die Justiz vom Hals
gehalten, nachdem er sich eben auch mit Hilfe seines Medienimperiums
immer wieder seine Wählerschaft gesichert hat, nachdem er trotz aller
anrüchigen Affären, großer Skandale und politischer Fettnäpfchen ganz
oben geblieben ist, glaubte Berlusconi offenbar, er sei unbesiegbar.
Wenn der alte Trickser nicht doch noch ein letztes Ass im Ärmel hat,
dürfte er tatsächlich über „Ruby-Gate“ stürzen. Einen verurteilten
Premier kann sich selbst Berlusconi-Land nicht leisten. Doch wenn er
erst mal weg ist, gibt es einen gewaltigen Scherbenhaufen
wegzuräumen. Seit 1994 stand der Mann – mit Unterbrechungen – in Rom
am Ruder. Mit Hilfe seiner Medien hat er das Land beeinflusst und
auch korrumpiert. Die Opposition ist nach wie vor zerstritten. Wer
soll Italien eigentlich aus der Berlusconi-Ära führen?
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Neue Presse Hannover
Petra Rückerl
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