Bielefeld. Bundesumweltministerin Barbara
Hendricks (SPD) warnt davor im Streit um den Neubau von Stromtrassen
das Allheilmittel in der Verlegung von Erdkabeln zu sehen. Der in
Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Dienstagsausgabe) sagte
Hendricks: „Teilweise mag das machbar sein, wo die Leitungen sehr nah
an Siedlungsgebiete heranreichen. Aber Erdkabel sind nicht nur sehr
teuer, sie sind auch kein Allheilmittel gegen eine mögliche Belastung
durch elektromagnetische Strahlen, und auch unter Naturschutzaspekten
sind sie nicht unproblematisch.“ CSU-Chef Horst Seehofer, der den
neuen Trassenbau nach Bayern skeptisch sieht, hatte jüngst von der
Alternative Erdkabel gesprochen. Hendricks empfiehlt der Politik,
„nicht gleich beim ersten Windhauch einzuknicken sondern für die
Akzeptanz von Stromtrassen zu werben. Dem dient auch das
Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende, das wir in unserem
Verantwortungsbereich aufbauen. Damit wollen wir eine frühzeitige
Bürgerbeteiligung sicherstellen und zwischen widerstreitenden
Interessen vermitteln.“ Hendricks kündigte zudem an, bis Mai eine
Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes vorzulegen. Darin soll geregelt
werden, dass die Große Koalition „die so genannte unkonventionelle
Gasförderung, das Fracking, ablehnt, solange dafür Chemikalien ins
Grundwasser gepumpt werden. Im Mai soll der Entwurf vom Kabinett
beschlossen werden. Parallel dazu soll im Bergrecht eine
Verpflichtung zur Umweltverträglichkeitsprüfung festgeschrieben
werden, dafür ist das Wirtschaftsministerium zuständig.“
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