Zwar steht ein Urteil noch aus, doch lässt
bereits die Anklage der Paderborner Staatsanwaltschaft gegen eine
Ärztin das Schlimmste befürchten. Hier hat eine Medizinerin offenbar
gegen die wichtigsten Grundsätze und Gebote ihres Berufsstandes
verstoßen. Sie soll Patienten nicht geholfen, sondern ihnen massiv
geschadet haben, indem sie ohne deren Wissen immer wieder
Kortisonspritzen verabreichte, um Allergien und Hautkrankheiten zu
bekämpfen. Der Fall ist monströs, auch und gerade deshalb, weil
zahlreiche Kinder und Jugendliche betroffen sind. Dabei rückt die
Frage, ob Kortison ein Wundermittel oder ein Teufelszeug ist, in den
Hintergrund. Kortison kann zweifelsohne viele Krankheiten lindern, es
kann bei hoher und längerer Dosierung aber auch beträchtliche
Nebenwirkungen verursachen. Darum ist bei Kindern und Jugendlichen
große Zurückhaltung bei seinem Einsatzgeboten. Besonders infam mutet
an, dass die beschuldigte Ärztin ihren Patienten vorgegaukelt haben
soll, dass sie nicht Kortison, sondern eine harmlose
(„homöopathische“) Substanz verabreicht bekämen. Bleibt die Frage
nach dem Motiv. Profitgier? Selbstherrlichkeit? Oder doch finanzielle
Erpressung durch einen geheimnisvollen Dritten? Fragen, die
hoffentlich vor Gericht beantwortet werden.
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