In ihrer Haut möchte man nicht stecken. Wer in
Afghanistan den „Ungläubigen“ half, der ist in den Augen der Taliban
des Todes. Spätestens wenn 2014 der internationale Einsatz am
Hindukusch endet, sehen sich einheimische Unterstützer der fremden
Truppen, auch der Bundeswehr, schutzlos den Racheakten der Radikalen
ausgeliefert. Dass Deutschland den bedrohten Dolmetschern, Fahrern,
ortskundigen Beratern hierzulande unbürokratisch Aufnahme und
Sicherheit gewährt, ist das Mindeste, was wir nach dem fragwürdigen
Kriegseinsatz tun können. Es bedarf keiner prophetischen Gabe, sich
auszumalen, was nach dem Ende des internationalen Einsatzes mit dem
Land passieren wird. Die Mission ist gescheitert, nach wie vor gilt
der Käßmann-Satz: „Nichts ist gut in Afghanistan.“ Es steht zu
fürchten, dass die Taliban ihre Gewaltherrschaft rasch wieder
errichten, dass Chaos und Korruption wieder ungeniert regieren. Wenn
schon so vieles vergeblich war, dürfen nun wenigstens die nicht im
Stich gelassen werden, die an eine andere Zukunft glaubten. Das gilt
für afghanische Helfer genauso wie für traumatisierte
Bundeswehrsoldaten.
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