Neue Westfälische (Bielefeld): Bauernverbands-Präsident Rukwied: „Noch mehr Tierwohl kostet Geld“

Bauernverbands-Präsident Joachim Rukwied zeigt
sich „schockiert“ über den Pferdefleisch-Skandal: „So etwas schadet
der gesamten Branche, auch wenn wir Landwirte überhaupt nicht
involviert sind“, sagte Rukwied im Gespräch mit der in Bielefeld
erscheinenden Neuen Westfälischen (Mittwochsausgabe). Er begrüße den
Zehn-Punkte-Plan von Bund und Ländern. „Ganz wird man solche
kriminellen Machenschaften nicht verhindern können, aber das Risiko
entdeckt zu werden, muss deutlich erhöht werden. Richtig ist auch
eine Verschärfung der Strafen“, forderte Rukwied.

Tierschutz spiele für den Bauernverband eine wichtige Rolle. „Noch
mehr Tierwohl kostet Geld“, sagte der Bauernverbandspräsident, „und
das muss sich im Verkaufspreis wiederfinden.“ Rukwied weiter: „Das
ist ein Thema, an dem wir arbeiten müssen. Ein Teil der Verbraucher
legt zunehmend Wert auf Qualität, Frische, Regionalität und Tierwohl.
Laut Marktstudien ist der Preis für einen Teil der Verbraucher nach
wie vor entscheidend. Wir wollen den Menschen nahebringen, dass
Lebensmittel mehr wert sind. Umwelt- und Tierschutz, Regionalität,
Qualität und Rückverfolgbarkeit sind nicht zum Nulltarif zu
bekommen.“

Der Bauernverband sei momentan mit dem Lebensmittelhandel in einer
intensiven Diskussion, ob das Tierwohl noch weiter verbessert werden
könne, sagte Rukwied.“Dazu haben wir eine Arbeitsgruppe gebildet und
ich erwarte bis Mai erste Ergebnisse. Der Lebensmittelhandel muss
dann aber auch eine konstruktive Rolle einnehmen. Wenn unsere neuen
Kriterien stehen, brauchen wir auch ein neues Honorierungssystem
seitens des Einzelhandels. Da stockt es noch.“

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