Neue Westfälische (Bielefeld): Beamtenbund fordert staatliche Anstrengungen für mehr Nachwuchskräfte im öffentlichen Dienst Peter Heesen: Mit Heimarbeitsplätzen um nicht berufstätige Frauen werben

Bielefeld. Vor wachsenden Schwierigkeiten von
Bund, Ländern und Gemeinden bei der Nachwuchsgewinnung hat der
Vorsitzende von Beamtenbund und Tarifunion (dbb), Peter Heesen
gewarnt. Seit 1993 seien im Öffentlichen Dienst rund 1,7 Millionen
Arbeitplätze pauschal abgebaut worden. „Nachwuchs gab es kaum in
diesen Jahren. Jetzt, da die geburtenschwachen Jahrgänge kommen,
rächt sich das“, sagte Heesen im Interview mit der in Bielefeld
erscheinenden Tageszeitung Neue Westfälische (Dienstagausgabe). Im
Wettbewerb mit der Privatwirtschaft um die besten Köpfe drohe der
Staat zu unterliegen, wenn er jungen Menschen nach der Ausbildung nur
auf zwei Jahre befristete Arbeitsverträge anbiete. „Ich bezweifele,
dass man damit junge Menschen gewinnen kann“, sagte der
Beamtenbunds-Chef. Er forderte dauerhafte Beschäftigungen und bessere
Aufstiegschancen.

Von den öffentlichen Arbeitgebern forderte Heesen, den rund sechs
Millionen gut ausgebildeten Frauen ohne Berufstätigkeit
Arbeitsplatzangebote zu machen. „Nirgends kann die Arbeitszeit so
flexibel gestaltet werden, was hochinteressant ist etwa für junge
Mütter“, sagte Heesen. Auch über Heimarbeitsplätze im öffentlichen
Dienst sollte nachgedacht werden. „Die könnten hochattraktiv sein,
werden aber kaum angeboten. Hier könnte der Staat mit Tariflöhnen
gegen schlechtbezahlte Heimarbeiterjobs richtig auftrumpfen.“

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