Neue Westfälische (Bielefeld): Beamtenpensionen Bugwelle ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Die Beamten sind dem Staat lieb und teuer. Denkt
man an die Arbeit, die Polizeibeamte leisten oder etwa Lehrer in
sozialen Brennpunkten wie Neukölln in Berlin, kann man den
Staatsdienern in der Tat nur höchsten Respekt zollen. Das ist die
eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist dagegen ganz profan und
fiskalisch. Die Beamtenpensionen, für die die Steuerzahler aufkommen,
sind mittlerweile für die Bundesländer wie eine heranrollende
Bugwelle. Experten fürchten, dass diese in einigen Jahren kaum noch
beherrschbar sein wird. Dass sich einige Bundestagsabgeordnete diesem
Problem widmen wollen, ist löblich. Die Frage, ob Lehrer und
Professoren in Zukunft tatsächlich noch Beamte sein müssen, drängt
sich auf. Wie weit darf das Prinzip der Alimentation durch die
Allgemeinheit noch greifen? Und müsste die Rente mit 67 nicht auch
für die meisten Beamten gelten? Es geht den Abgeordneten nicht um das
Schüren von Futterneid, sondern um die Lösung von Zukunftsproblemen.
Dass sich der Beamtenbund einem ernsthaften Dialog über solche Fragen
verweigert, ist schade.

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