Die Trophäen sind vergeben. Für den deutschen
Film, der mit vier Wettbewerbsbeiträgen so stark wie zuletzt 1986
vertreten war, ist das ein großer Erfolg. Aber auch die Berlinale
selbst, lange als Stiefkind der großen Filmfestivals in Cannes oder
Venedig verschrien, wuchs dieses Jahr über sich hinaus. Die Unkenrufe
der Kritiker begleiten die Berlinale schon seit Jahrzehnten. Sie
biete zu viel Abseitiges und zu wenig Unterhaltung, kaum
Weltpremieren großer Regisseure und erst recht keinen
Hollywoodglamour. Ganz zu schweigen vom miesen Berliner Winter.
Während der jedoch dieses Jahr Milde walten ließ, strömten die Stars
– von George Clooney über Catherine Deneuve bis zu Lars van Trier und
Martin Scorsese – in Horden an die Spree und sorgten im Handumdrehen
für den nötigen Glamour. Und von großartigen Unterhaltungsfilmen wie
Richard Linklaters „Boyhood“ über Dramen („Jack“), Dokumentationen
und junges, experimentelles Kino war alles vertreten. Das war ganz
großes Kino. Obendrein ist die Berlinale ein Magnet für Cineasten –
mit mehr als 300.000 verkauften Tickets kann ihr kein anderes
Filmfestival das Wasser reichen. Die Berlinale ist nicht Cannes oder
Venedig – aber sie hat wahrhaftig keinen Grund, sich hinter einem
dieser Festivals zu verstecken. Das bewies sie dieses Jahr einmal
mehr.
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