Neue Westfälische (Bielefeld): Betrüger zocken Landwirte ab

Herford. In Deutschland zeichnet sich in
riesiger Betrugsversuch an Landwirten ab. Die Täter nutzen dabei
den Namen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
in Bonn und fordern in den gefälschten Schreiben von den Landwirten
Geld für einen angeblichen Klimawandel-Entschädigungsfonds, kurz
KLEFF genannt. „Wir sind über das Schreiben informiert und unsere
Rechtsabteilung ist eingeschaltet und wir haben Strafanzeige
erstattet“, bestätigte eine Sprecherin des BLE auf Anfrage der in
Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Mittwochsausgabe). Noch
sei unklar, in welchem Umfang die Schreiben versandt worden sind.
Bundesweit gibt es mehr als 350.000 landwirtschaftliche Betriebe
oder Empfänger von EU-Mitteln. Die Täter haben nach ersten
Erkenntnissen die Daten ihrer Opfer aus der EU- Datenbank bezogen,
in der bis vor Kurzem die Empfänger der Agrarbeihilfen mit Namen und
Wohnort veröffentlicht werden mussten. Die Täter haben dabei an
Hand der veröffentlichten Prämien einen fiktiven Überweisungsbetrag
errechnet, den die Landwirte auf ein Konto bei der Postbank zahlen
sollen. Die Bundesanstalt warnt eindringlich davor, zu zahlen.
Wilhelm Brüggemeier, Vizepräsident des Westfälischen
Landwirtschaftsverbandes (WLV) und Landwirt aus dem Kreis Herford
sieht sich in seiner früheren Kritik an der inzwischen von
Europäischen Gerichtshof verbotenen Veröffentlichungspraxis der
Beihilfen gestärkt. „Einen solchen Umfang personengeschützer Daten
frei zugänglich ins Internet zu stellen öffnet Betrügern Tür und
Tor.“

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de