Die Union überrascht mit immer neuen Wendungen
zum Betreuungsgeld. Familienministerin Kristina Schröder will diese
überflüssige Sozialleistung nun auch den Frauen zubilligen, die ihre
Kinder bis zu fünf Stunden in die Kita geben. Die CSU protestiert,
denn eine solche Erweiterung würde den Sinn der von der Opposition
als „Herdprämie“ kritisierten Leistung abschwächen: Die CSU besteht
darauf, dass nur diejenigen belohnt werden, die ihre Kleinkinder weit
weg von jeder Kita zu Hause betreuen. Dieser Streit innerhalb der
Union verdient Beachtung. Denn das Betreuungsgeld, das CSU-Chef Horst
Seehofer bei einem Koalitionsgipfel durchpeitschte, ist bis heute
eine Quelle ständiger Querelen. Viele Frauen in der CDU sind nicht
bereit – und das ist eine neue Qualität – diese antiquierte und
ideologische Familienpolitik einfach nur abzusegnen. Die sonst so
braven Christdemokratinnen werden zum Glück aufmüpfiger. Auch in der
jüngsten Debatte über die Frauenquote haben sich einige
Parlamentarierinnen der Unions-Fraktion offen für ein Quoten-Gesetz
eingesetzt. Die Frauen in der CDU nehmen den Merkelschen
Modernisierungs-Aufruf offenbar ernst- jetzt müssen sie nur noch
lernen, sich gegen die Partei- und Fraktionsführung durchzusetzen.
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