Die Journalisten sollten sich nicht so
anstellen. Sie arbeiten in der Öffentlichkeit und müssen sich daher
auch der öffentlichen Kritik stellen. Sie berichten und kommentieren
hoffentlich mit klarer Kante und guten Argumenten. Da dürfen sie sich
nicht beklagen, wenn Objekte der Berichterstattung oder von Medien
kritisierte Menschen sich beschweren. Auch versuchen
Interessenvertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft Druck zu
machen, versuchen ihr Anliegen in den Medien zu befördern. Das ist
Alltag. Auch bei dieser Zeitung. Dann muss der Journalist stehen. Er
muss sich nicht jedem Druck beugen, sondern seine Sicht der Dinge
darlegen, nach journalistischen Kriterien im Sinne der Leser, Hörer
oder Zuschauer entscheiden. Anders jedoch liegt der Fall bei Markus
Söder. Wenn der als Fernsehratsmitglied, sozusagen als Vorgesetzter,
Druck auf Journalisten macht, hat er überzogen. Das ist nicht mehr
Alltag, kein „normaler Vorgang“, wie Söder selbst erklären lässt. Da
ist das Kräftegleichgewicht ausgehebelt. Die CSU spielt ihre Macht
gnadenlos aus, um Berichterstattung zu beeinflussen. Das tut der
Demokratie nicht gut.
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