Eine Wunde, die lange unbehandelt bleibt,
entzündet sich und eitert lange. So schnell, wie es sich die Oberen
der katholischen Kirche gewünscht haben, ist der Fall des Ex-Bischofs
Walter Mixa nicht erledigt. Mit seinem Interview und den darin
erhobenen Vorwürfen gegen Erzbischof Reinhard Marx und den
Vorsitzenden der Bischofskonferenz Robert Zollitsch legt Mixa die
ganze zerrüttete Situation an der Kirchenspitze offen. Sowohl für den
69-Jährigen als auch die Kirche entwickelt sich die Sache damit zu
einer Tragödie. Von außen ist nicht leicht zu beurteilen, was
Wahrheit und was Lüge ist. Ist Mixa wirklich psychisch so
angeschlagen, wie es die Reaktion aus dem Münchner Erzbistum vermuten
lässt, beobachtet die Öffentlichkeit den Untergang eines schwer
Kranken. Mixa blendet in seiner Argumentation den Kern der Vorwürfe
aus: Misshandlung Minderjähriger und Griff in die Kasse. Wie da eine
Rückkehr auf den Augsburger Bischofsstuhl möglich sein soll, ist sein
Geheimnis. Aber auch Marx und Zollitsch kämpfen mit harten Bandagen.
Die katholische Kirche bietet derzeit ein trauriges Bild.
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