Es ist ein Abschluss mit Signalwirkung: 3,6
Prozent mehr, das ist ein satter Schluck aus der Lohnpulle für die
Stahlarbeiter. Besonders erfreulich ist zudem die Zusage der
Arbeitgeber, Zeitarbeiter mit Festangestellten finanziell
gleichzustellen. Es war höchste Zeit, dass mal jemand damit anfängt.
Auch die Arbeitnehmer in anderen Branchen werden sich fragen, ob ihre
Arbeit jetzt endlich wieder etwas wert ist. Qualifizierte Fachkräfte
mussten in den letzten Jahren den Eindruck bekommen, dass sie nur als
Kostenstelle gesehen werden. Eine Festanstellung war häufig
undenkbar, stattdessen wurden sie mit befristeten Verträgen und
niedrigen Löhnen abgespeist. Im Aufschwung zeigt sich jedoch, dass
man gute und loyale Leute braucht, um die vollen Auftragsbücher zu
bewältigen. Das geht nicht mit Heuern und Feuern wie in der
Zeitarbeitsbranche üblich, sondern nur mit konstanten
Arbeitsverhältnissen, auf die sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer
verlassen können. Das würde auch beinhalten, den
Zeitarbeitsunternehmen einen Riegel vorzuschieben, wie es der DGB
fordert. Damit aus dem Aufschwungwunder kein Strohfeuer wird,
brauchen wir einen stabilen Arbeitsmarkt mit Arbeitgebern, die die
Leistungen ihrer Mitarbeiter schätzen und angemessen bezahlen, statt
diese nur als Ballast zu sehen.
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