Neue Westfälische (Bielefeld): Erreger auf Hähnchenfleisch Hochgefährlich PETER JANSEN, DÜSSELDORF

Wirklich überrascht hat die Horrormeldung des
BUND über belastetes Geflügel nicht. Bereits seit November war
bekannt, dass Antibiotika in Geflügelmastbetrieben ähnlich
selbstverständlich verabreicht werden wie die tägliche Futterration.
Jetzt wird klar, wie gefährlich diese Form des
Medikamentenmissbrauchs ist. Der BUND untersuchte Hähnchen, die er in
Supermärkten und bei Discountern gekauft hatte, und stellte fest,
dass jede zweite Probe mit hochgefährlichen Krankheitserregern
belastet war – hochgefährlich, weil diese Keime auf die Behandlung
mit Antibiotika nicht mehr ansprechen. Die Hauptverantwortung für die
flächendeckende Gesundheitsgefährdung tragen Agrarindustrie und
Einzelhandel. Ohne Rücksicht auf die Folgen werden die Tiere in
kürzester Zeit zur Schlachtreife gebracht und zu Billigstpreisen in
den Läden angeboten. Aber auch Politik und Verbraucher tragen eine
Mitverantwortung für die Zustände, die sie jetzt beklagen. Die
Regierungen haben sich von der Geflügelproduzentenlobby über den
Tisch ziehen lassen und viel zu wenig gegen die Missstände getan. Und
die Verbraucher müssten wissen, dass bei Preisen von drei Euro für
ein Hähnchen Qualität, artgerechte Haltung und gesundheitliche
Unbedenklichkeit nur in den Werbeprospekten stehen.

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