Die umstrittene Lebensmittelampel kommt wohl
doch nicht. Nach der Ablehnung im Europäischen Parlament ist es
unwahrscheinlich, dass die EU die farbliche Kennzeichnung von
Kalorien, Fetten, Zucker und Salz zur Pflicht macht. Die Gegner der
Ampel, die vor Irreführung und Gängelung der Verbraucher warnten,
haben sich durchgesetzt. Gewiss, die Kritiker haben durchaus recht,
wenn sie auf Mängel hinweisen. Etwa, dass die Farb-Orientierung sehr
grob ist. Aber Hand aufs Herz: Wer rechnet beim Kauf von Salami, die
offensiv als Schlankmacher beworben wird, denn genau nach, was sechs
Gramm gesättigte Fette bedeuten? Wer guckt beim Fitness-Müsli genau
nach, welchen Anteil am täglichen Zuckergehalt es enthält? Eine rote
Ampel hätte dem Kunden beim schnellen Einkauf immerhin geholfen,
Zweifel daran zu haben, dass alles wirklich so gesund und nahrhaft
ist, wie es die Industrie glauben machen will. Und wäre die Ampel
wirklich Gängelung gewesen? Es ging ja nie um besserwisserische
Warnhinweise. Na klar, eine rote Ampel mag manchem schon den Appetit
verderben. Aber das ist bei mancher Kalorienbombe vielleicht gar
nicht so schlecht. Und wer sich partout nichts sagen lassen will,
kann ja nachts, wenn er in die Küche schleicht, das Licht auslassen.
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